Mittwoch, 16. Februar 2011

Die Situation der Farmer in Südindien und die Hilfe der Raja Foundation für diese Menschen - eine Einführung

Indien ist mit 1,1 Milliarden, die groesste Demokratie der Welt. Die indische Bevoelkerung besteht aus 90% Hindus, 7% Muslimen und 3% Katholiken und Protestanten. Die Metropolen Indiens befinden sich in einer großen Entwicklungsphase. Den Menschen dort geht es nach und nach besser und sie haben zunehmend Zugang zu sauberem Trinkwasser, ausreichend Nahrung, Schulbildung und Berufsmöglichkeiten. Die ländlichen Regionen sind von dieser Entwicklung jedoch leider weitestgehend ausgeschlossen. Der Großteil der indischen Bevölkerung ist vor allem im Agragsektor tätig und lebt deshalb in den ländlichen Regionen. Hier leben nahezu alle Menschen unter der Armutsgrenze. Sie haben weder sauberes Trinkwasser noch ausreichend Nahrung. Die Raja Foundation agiert in den abgelegenden Bezirken des Kadapa Districts des Bundeslandes Andhra Pradesh im Süden Indiens. Dieses Gebiet Rayalaseema (Land der Steine); Abdul Kalam Nagal; Chowduru Village & Mandal; Proddatur ist sehr unterentwickelt und wird hauptsächlich von Menschen der untersten Kaste (den sogenannten Unberührbaren) bewohnt. Mehr als 60% der Bevölkerung des Kadapa Distrikts sind dieser Kaste zugehörig. In der indischen Kultur ist das Kastensystem, indem die Menschen aufgrund ihrer Vorfahren und ihres Berufs in verschiedene Kasten unterteilt werden, die von sehr angesehen bis unantasbar reichen, trotz offizieller Abschaffung und Verbots leider nach wie vor allgegenwärtig. Dieses so genannte Kastensytem beherrscht in Indien die Lebensweise und somit den Alltag der Menschen. Während es den Höherkastigen gut geht, kämpfen die Niederkastigen, die oft im Dienste der Hochkastigen stehen, um Ansehen, Gleichberechtigung und das blose Überleben. Die Kasten grenzen sich nach wie vor streng von einander ab und Hoch-und Niederkastige Menschen führen komplett verschiedene Leben. Zwischenkastige Freundschaften oder gar Ehen sind nahezu unmöglich. Die meisten Menschen der untersten Kasten besitzen kein eigenes Grundstück, sondern arbeiten für die reichen Landbesitzer. Auch die Sklaverei existiert noch immer in den verschiedensten Regionen. Der Lohn der Bauern ist minimal. Es ist ihnen nahezu unmöglich ihre Familie zu ernähren. Oft werden die Kinder zum Betteln geschickt, oder in die Metropolen gesandt in der Hoffnung, dass sie dort Arbeit finden und mit dem verdienten Geld ihre Familie retten und ihnen ein besseres Leben ermöglichen können. Häufig werden die Kinder jedoch auch verkauft oder in die Dienste höherkastiger Menschen geschickt um sie vor dem Hungertod zu bewahren und die restliche Familie zu retten. In Andra Pradesh, dem Staat in dem die Raja Foundation Fuß gefasst hat, gibt es viele kleine Dörfer. In diesen Dörfern ist die einzige Arbeit die es gibt, die Farm- und Gartenarbeit. Jedoch ist es in Andra Pradesh sehr heiß. Die Temperaturen erreichen im Sommer bis zu 55 °Celsius. Außerdem regnet es hier sehr wenig. Nur in der Regenzeit von September bis November fällt etwas Regen. Deshalb gibt es hier in Südindien auch nur eine Ernte pro Jahr. Nur während dieser drei Monate haben die Menschen in den Dörfern Arbeit, die restlichen neun Monate sind sie arbeitslos und kämpfen täglich ums Überleben. Aus diesem Grund beschloss Pater Raja die International Techno School in dieser kargen Gegend zu bauen, so dass den Farmerkindern eine gute Ausbildung ermöglicht und gleichzeitig die hier sehr verbreitete Kinderarbeit vermieden wird. Nur wenn die Kinder lesen und schreiben lernen und eine gute Ausbildung haben, haben sie die Möglichkeit der Armut zu entkommen. Gleichzeitig bringen sie Sicherheit und Bildung in ihre Dörfer, da sie nun anderen das Lesen und Schreiben beibringen können, wissen dass Kinderarbeit nicht gut ist und neben der Farm und Gartenarbeit auch andere Berufsmöglichkeiten haben. Damit verbessern die Kinder die Zukunft ihres Dorfes. Nur auf diesem Weg ist Hilfe zur Selbsthilfe möglich. Des Weiteren wird das Kastendenken überbrückt indem reiche ( also hochkastige) und arme ( niederkastige) Menschen zusammen zur Schule gehen. Dies hat die Raja Foundation dadurch ermöglicht, dass sie die beste Bildung anbietet, das größte Fächerangebot und die bestausgebildetsten Lehrer im weiten Umkreis um die hochkastigen Menschen davon zu überzeugen diese Schule zu wählen. Diese bezahlen dann Schulgeld und mit diesem wird den armen Kindern denen der Schulbesuch sonst verwehrt wäre  ermöglicht. Dazuhin erhalten sie die beste Schuldbildung die es im Kadapa Distrikt gibt und haben so die Möglichkeit der Armut zu entkommen und ihre Familien und Dörfer von der Perspektivlosigkeit zu befreien. Des Weiteren lernen die Hochkastigen schon in jungen Jahren dass das Kastensystem hinfällig ist indem sie komplett gleichberechtigt mit arm und reich zusammen unterrichtet werden. Es bilden sich zwischenkastige Freundschaften und der Lerneifer und Intellekt der Niederkastigen wird  schätzen gelernt.

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