Freitag, 25. Februar 2011

Lebensgeschichten



Alle Menschen im Daddy Home haben eine schlimme und prägende Vergangenheit hinter sich. Einige dieser Schicksale möchte ich in diesem Artikel genauer erläutern  so, dass Sie sich die Situation der Menschen im Daddy Home genauer vorstellen können.

 Angit Kumar wurde Mitte Oktober 2010 ins Daddy Home gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er Malaria,Tuberkulose, Wasser im Bauch und HIV. Des Weiteren war er stark unterernährt und hatte hohes Fieber. Das ganze Heim zitterte und bangte um das Leben des Kleinen. Durch eine Spende konnte ihm jedoch die nötige Behandlung zukommen und er erholte sich  unter Aufsicht der Bewohner des Heims rasch. Inzwischen ist er ein aufgeweckter und sehr aktiver Rabauke, der die Herzen der Mitbewohner fest im Griff hat.
Malleswari und Maheswari ( siehe Foto), zwei im Daddy Home lebende Mädchen hatten einen Vater mit einem großen Alkoholproblem. Eines Tages brachte er die Großmutter und den Onkel der Kinder um. Zwischen der Mutter und dem Vater kam es immer öfter  zu schlimmen Auseinandersetzungen. Der Vater drohte der Mutter täglich, dass er auch bald die beiden Kinder und sie umbringen würde. Als der Vater wieder betrunken war, ging er mit einem Messer auf die Kinder und die Mutter los und versuchte sie zu töten. Um ihre Kinder zu retten erstoch die Mutter den Vater vor den Augen der beiden Mädchen.  Sie schnitt ihm den Kopf ab, steckte ihn in einen Rucksack, ging zur Polizei und machte eine Selbstanzeige. Die Mutter ist nun im Gefängnis und kann daher nicht mehr für die Kinder sorgen. Die beiden Mädchen wurden daraufhin obdachlos und lebten einige Zeit auf der Straße bevor sie von Pater Raja gefunden und ins Daddy Home gebracht wurden. Dort erhielten sie sehr viel Nähe und die Geborgenheit die sie brauchen und sie sind nun trotz schwerem Schicksal zwei sehr freundliche, zuverlässige und lebensfrohe Mädchen.


 Mekalas Mutter hat eine geistige Behinderung. Sie lebte als Unberührbare auf der Straße und wurde mehrmals vergewaltigt. Von einem ihrer Peiniger wurde sie dann schwanger und bekam Mekala. Jedoch verstand sie nicht,was passiert war und kümmerte sich nicht weiter um Mekala.Die beiden wurden total verwahrlost und unterernährt gefunden und von Pater Raja aufgenommen.Lange Zeit lehnte Mekalas Mutter die Kleine ab doch inzwischen nähern die beiden sich nach und nach an und entwickeln eine liebevolle Beziehung. Mekala ist der kleine Sonnenschein des Daddy Home. Sie lässt sich durch nichts vom Lachen abhalten und steckt viele mit ihrer Fröhlichkeit und Lebenslust an.



 
Eswar , Venkatesh,Raja und Sai (siehe Bilder)sind schon seit 2006 ein Teil der großen Daddy Home Familie. Der Vater der Kinder starb an AIDS. Die Mutter verlies sie und zog mit ihrem neuen Mann nach Dubai. Die vier blieben bei ihrer Großmutter zurück. Diese hatte jedoch nicht genug Geld, um die Kinder zu versorgen. Deshalb schickte sie die vier jeden Tag auf die Straße um zu betteln, da bettelnde Kinder in Indien mehr Geld bekommen als Erwachsene. Venkatesh trug den kleinen ein Jahre alten Sai auf dem Arm,(siehe 2.Bild von oben) um so Mitleid bei den Mitmenschen zu erregen. Eines Tages wurde das Schicksal dieser Kinder in der Zeitung inseriert und daraufhin holte die Raja Foundation die Kinder von der Straße. Sie waren so verunsichert und verstört , dass sie selbst im Daddy Home noch alle Bewohner anbettelten. Dort konnte man glücklicher Weise feststellen, dass keines der Kinder mit  dem HI- Virus infiziert ist. Vor vier Jahren war Sais Alltag betteln. Heute ist der 5-jährige in Pater Rajas Händen und hat daher das Glück die Pooja School zu besuchen. Seine Brüder gehen in die Dorfschule in Mylavaram. 

Kuppam Mallikarjuna: Beide Elternteile starben an AIDS. Der Junge lebte bei seinem Onkel. Als dieser erfuhr dass  Mallikarjuna HIV positiv ist, setzte er ihn auf die Strasse. Die Nachbarn brachten ihn dann ins Daddy Home. Kuppam Mallikarjuna hat noch drei Schwestern die nicht mit HIV infiziert sind und daher bei seinem Onkel leben dürfen.
 Mit Hilfe des Daddy Home hat Kuppam Mallikarjuna eine neue Familie gefunden. Aber nicht nur das, nun hat er auch täglich drei warme Mahlzeiten und die Chance auf eine Ausbildung in der Schule in Mylavaram.
Bhanupriyas Vater starb an Aids. Auch ihre Mutter war HIV positiv. Glücklicherweise ist Bhanupriya aber nicht mit dem Virus infiziert. Nach dem Tod ihres Vaters lebten Bhanupriya und ihre Mutter auf der Strasse, bis sie von der Polizei ins Daddy Home gebracht worden waren. Auf Grund des schwachen Immunsystemes starb ihre Mutter nach drei Monaten.

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